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„Bluttaufe“ und „Begierdetaufe“ - irrige menschliche Traditionen
In diesem Dokument [vorherige Kapitel] habe ich bereits bewiesen, dass die katholische Kirche unfehlbar lehrt, dass das Sakrament der Taufe für das Heil notwendig ist. Ich habe auch bewiesen, dass man nur durch den Empfang des Sakraments der Taufe in die katholische Kirche eingegliedert wird, außerhalb der es kein Heil gibt. Ich habe auch bewiesen, dass die katholische Kirche unfehlbar lehrt, dass die Worte Jesu Christi in Johannes 3,5 - WAHRLICH, WAHRLICH, ICH SAGE DIR, WENN JEMAND NICHT WIEDERGEBOREN WIRD AUS DEM WASSER UND DEM HEILIGEN GEISTE, SO KANN ER IN DAS REICH GOTTES NICHT EINGEHEN - wörtlich zu verstehen sind: genau wie sie geschrieben stehen. Dies ist die unfehlbare Lehre der Kirche, und sie schließt jede Möglichkeit des Heils aus, ohne aus Wasser und dem Heiligen Geist wiedergeboren zu sein. Im Laufe der Kirchengeschichte haben jedoch viele an die Theorien geglaubt, die als Begierde- und Bluttaufe bezeichnet werden: dass der Wunsch nach dem Sakrament der Taufe oder das Martyrium für den Glauben als Ersatz für die fehlende Möglichkeit der Wiedergeburt aus Wasser und Heiligem Geist dienen würde. Diejenigen, die an die Bluttaufe und die Begierdetaufe glauben, erheben gewisse Einwände gegen die absolute Heilsnotwendigkeit des Empfangs des Sakraments der Taufe. Der Vollständigkeit halber werde ich daher auf alle wichtigen Einwände der Befürworter der Begierde- und Bluttaufe in diesem und den folgenden Kapiteln dieses Dokuments eingehen und dabei einen Überblick über die Geschichte der Irrlehren über die Begierde- und Bluttaufe liefern. Dabei werde ich aufzeigen, dass weder die Blut- noch die Begierdetaufe eine Lehre der katholischen Kirche ist.
DIE KIRCHENVÄTER SIND VON ANFANG AN EINSTIMMIG
Im ersten Jahrtausend der Kirche lebten Hunderte von heiligen Männern und Heilige, die „Kirchenväter" genannt werden. Tixeront zählt in seinem Handbuch der Patrologie über fünfhundert auf, deren Namen und Schriften uns überliefert sind.[1] Die Kirchenväter (oder prominente frühchristliche katholische Schriftsteller) sind sich von Anfang an einig, dass niemand ohne Wassertaufe in den Himmel kommt oder von der Erbsünde befreit wird.
Im Brief des Barnabas, der bereits auf das Jahr 70 n. Chr. datiert ist, lesen wir:
140 n. Chr. zitiert der Urkirchenvater Hermas Jesus in Johannes 3,5 und schreibt:
Diese Aussage ist offensichtlich eine Paraphrase von Johannes 3,5, und so zeigt sie, dass es seit Anbeginn des apostolischen Zeitalters von den Kirchenvätern gehalten und gelehrt wurde, dass niemand in den Himmel kommt, ohne aus Wasser und dem Geist wiedergeboren zu sein, und zwar konkret auf der Grundlage der Erklärung unseres Herrn Jesus Christus in Johannes 3,5.
155 n. Chr. schreibt der heilige Justin der Märtyrer:
Beachten Sie, dass der heilige Märtyrer Justin, wie Hermas, auch die Worte Jesu in Johannes 3,5 zitiert, und auf der Grundlage der Worte Christi lehrt er, dass es aus der apostolischen Tradition stammt, dass überhaupt niemand in den Himmel kommen kann, ohne im Sakrament der Taufe aus Wasser und dem Geist wiedergeboren zu werden.
In seinem Dialog mit dem Juden Trypho, der ebenfalls 155 n. Chr. datiert ist, schreibt der heilige Märtyrer Justin weiter:
180 n. Chr. schreibt der heilige Irenäus:
Hier sehen wir wieder eine klare Verkündigung der beständigen und apostolischen Tradition, dass niemand ohne das Sakrament der Taufe gerettet werden kann, von keinem Geringeren als dem großen apostolischen Kirchenvater St. Irenäus im 2. Jahrhundert. Der heilige Irenäus kannte den heiligen Polykarp, und der heilige Polykarp kannte den heiligen Apostel Johannes selbst.
181 n. Chr. setzt der heilige Theophilus die Tradition fort:
203 n. Chr. schreibt Tertullian:
Beachten Sie, wie Tertullian dieselbe apostolische Tradition bekräftigt, dass niemand ohne die Wassertaufe gerettet werden kann, und dass sie auf den Worten basiert, die Jesus Selbst gesprochen hat,
203 n. Chr. schreibt Tertullian auch:
Die Taufe wird seit apostolischer Zeit auch das Siegel, das Zeichen und die Erleuchtung genannt - denn ohne dieses Siegel, dieses Zeichen oder diese Erleuchtung wird niemandem die Erbsünde vergeben oder als Glied Jesu Christi versiegelt.
Bereits 140 n. Chr. hatte Hermas diese Wahrheit - dass die Taufe das Siegel ist -, die durch die Apostel von Jesus Christus überliefert wurde, gelehrt.
In dem berühmten Werk mit dem Titel Der zweite Brief des Clemens an die Korinther, 120-170 n. Chr., lesen wir:
Hl. Clemens von Alexandria, 202 n. Chr. :
Origenes, 244 n. Chr.:
Der hl. Aphraates, der älteste der syrischen Kirchenväter, schreibt im Jahr 336 n. Chr.:
Derselbe syrische Kirchenvater schreibt weiter:
Hier sehen wir in den Schriften des heiligen Aphraates dieselbe Lehre der Tradition über die absolute Notwendigkeit der Wassertaufe zur Erlösung, die auf den Worten Christi in Johannes 3,5 beruht.
Hl. Kyrill von Jerusalem, 350 n. Chr.:
Wir sehen, dass der hl. Kyrill die apostolische Tradition fortsetzt, dass niemand in den Himmel kommt, ohne aus Wasser und dem Geist wiedergeboren zu sein, basierend wiederum auf dem absoluten Verständnis der eigenen Worte unseres Herrn Jesus Christus in Johannes 3,5.
Hl. Basilius der Große, um 355 n. Chr.:
Hl. Gregor von Elvira, 360 n. Chr.:
Hl. Ephraim, 366 n. Chr.:
Hl. Papst Damasus, 382 n. Chr.:
Hl. Ambrosius, 387 n. Chr.:
Hl. Ambrosius, 387 n. Chr.:
Hl. Ambrosius, De Mysteriis, 390-391 n. Chr.:
Hl. Johannes Chrysostomos, 392 n. Chr.:
Hl. Augustinus 395 n. Chr.:
Hl. Papst Innozenz, 414 n. Chr.:
Hl. Papst Gregor der Große, um 590 n. Chr.:
Theophylactus, Patriarch von Bulgarienum, ca. 800 n. Chr.:
Viele andere Passagen könnten von den Kirchenvätern zitiert werden, aber es ist eine Tatsache, dass die Kirchenväter seit Beginn des apostolischen Zeitalters einstimmig sind, dass niemand gerettet werden kann, ohne das Sakrament der Taufe zu empfangen, basierend auf den Worten Jesu Christi in Johannes 3,5. Der bedeutende Patristik-Gelehrte Pater William Jurgens, der buchstäblich Tausende von Texten der Kirchenväter gelesen hat, sah sich gezwungen, in seinem dreibändigen Werk über die Kirchenväter Folgendes zuzugeben (auch wenn er selbst an die Begierdetaufe glaubt):
Der bedeutende Gelehrte P. Jurgens gibt hier drei wichtige Dinge zu:
Die Kirchenväter lehren unablässig, dass Johannes 3,5 absolut und ohne Ausnahme gilt, das heißt, dass niemand in den Himmel kommt, ohne aus Wasser und dem Heiligen Geist wiedergeboren zu sein;
Die Väter sind in diesem Punkt so beständig, dass dies wahrscheinlich eine göttliche Offenbarung darstellt, ohne die unfehlbare Lehre der Päpste zu berücksichtigen;
Die ständige Lehre der Väter, dass alle zum Heil die Wassertaufe empfangen müssen, schließt im Lichte von Johannes 3,5 Ausnahmen für die „unüberwindlich Unwissenden“ oder für die „physisch unmöglichen“ Fälle aus.
Und auf der Grundlage dieser Wahrheit, die von Jesus im Evangelium verkündet (Johannes 3,5), von den Aposteln überliefert und von den Kirchenvätern gelehrt wurde, hat die katholische Kirche unfehlbar als Dogma definiert (wie wir bereits gesehen haben), dass überhaupt niemand ohne das Sakrament der Taufe in den Himmel kommt.
Aber wie in vielen anderen Angelegenheiten blieben nicht alle Väter mit ihrer eigenen Bekräftigung der absoluten Heilsnotwendigkeit der Wassertaufe konsistent.
NICHT ALLE KIRCHENVÄTER HIELTEN SICH AN IHRE EIGENE BEKRÄFTIGUNG
Obwohl es von Anfang an eine beständige Tradition gab, dass niemand ohne die Wassertaufe gerettet wird, blieben nicht alle Väter in diesem Punkt immer im Einklang mit ihrem eigenen Bekenntnis. Und hier stoßen wir auf die Theorien der „Bluttaufe" und der „Begierdetaufe", die in den folgenden Abschnitten nacheinander diskutiert werden sollen. Aber der Leser muss verstehen, dass die Väter in vielen Punkten irrten und inkonsistent mit ihrer eigenen Lehre und der apostolischen Tradition waren - denn sie waren fehlbare Männer, denen viele Fehler unterliefen.
William Jurgens: „... wir müssen betonen, dass ein bestimmter patristischer Text [eine bestimmte Aussage eines Kirchenvaters] in keinem Fall als ›Beweis‹ für eine bestimmte Doktrin angesehen werden darf. Dogmen werden nicht durch patristische Aussagen ›bewiesen‹, sondern durch die unfehlbaren Lehrinstrumente der Kirche. Der Wert der Väter und Schriftsteller besteht darin, dass sie in der Gesamtheit [d.h. in der Totalität] demonstrieren, was die Kirche glaubt und lehrt; und wiederum in der Gesamtheit [d.h. in der Totalität] legen sie Zeugnis ab für den Inhalt der Tradition, jener Tradition, die selbst ein Träger der Offenbarung ist.“[33]
Die Kirchenväter sind nur dann eindeutige Zeugen für die Tradition, wenn sie einen universal und ständig vertretenen Sachverhalt zum Ausdruck bringen, oder wenn sie etwas zum Ausdruck bringen, das im Einklang mit einem bestimmten Dogma steht. Einzeln oder sogar in ihrer Vielzahl können sie völlig falsch und sogar gefährlich sein. Der heilige Basilius der Große behauptete, dass der Heilige Geist dem Sohn Gottes in Ordnung und Würde untergeordnet wäre, in einem schrecklichen und sogar ketzerischen Versuch, die Heilige Dreifaltigkeit zu erklären.
Wenn der heilige Basilius oben sagt, dass die Gottheit Eins ist im Vater, im Sohn und im Heiligen Geist, bekräftigt er zu Recht die universale, apostolische Tradition. Wenn er jedoch sagt, dass der Heilige Geist dem Sohn in Würde nachgeordnet ist, hört er auf, mit dieser Tradition im Einklang zu bleiben und verfällt in einen Irrtum (in der Tat eine materielle Häresie). Und die Väter haben unzählige Fehler gemacht, als sie versuchten, den Glauben zu verteidigen oder zu artikulieren.
Der heilige Augustinus schrieb ein ganzes Buch mit Korrekturen. Der heilige Fulgentius und viele andere, darunter auch der heilige Augustinus, hielten es für sicher, dass Kinder, die ohne Taufe sterben, in die Feuer der Hölle hinabsteigen, eine Position, die später von Papst Pius VI. verurteilt wurde. Wie Papst Pius VI. bestätigte, kommen ungetaufte Kleinkinder in die Hölle, aber an einen Ort in der Hölle, wo es kein Feuer gibt.[35]
Aber der hl. Augustinus hat diesen Irrtum so nachdrücklich forciert, dass er laut The Catholic Encyclopedia für über 500 Jahre zur allgemeinen und im Grunde unangefochtenen Lehre wurde.
Aus diesem Grund ziehen Katholiken aus der Lehre eines Kirchenvaters oder einer Handvoll Kirchenväter keine endgültigen lehrmäßigen Schlussfolgerungen; ein Katholik hält sich an die unfehlbare Lehre der Kirche, die von den Päpsten verkündet wird; und ein Katholik stimmt der Lehre der Kirchenväter zu, wenn sie von Anfang an in universaler und beständiger Übereinstimmung mit der katholischen dogmatischen Lehre ist.
Die katholische Kirche erkennt bei keinem Heiligen, Theologen oder frühen Kirchenvater Unfehlbarkeit an. Nur ein Papst, der mit der Autorität des Lehramtes handelt, ist durch den Heiligen Geist davor geschützt, Irrtümer über Glauben oder Moral zu lehren. Wenn wir also untersuchen und aufzeigen, wie Kirchenmänner sich bei den Themen Begierde- und Bluttaufe geirrt haben, steht dies zu 100% im Einklang mit der Lehre der Kirche, die immer anerkannt hat, dass jeder Kirchenmann, egal wie bedeutend er ist, Fehler machen kann, und sogar erhebliche Fehler. Abschließend werde ich, nachdem ich mich mit der Begierdetaufe und der Bluttaufe befaßt habe, einen Papst zitieren, der auch ein früher Kirchenvater ist, dessen Lehre alle Debatten zu diesem Thema beendet. Ich werde nun [in den folgenden Abschnitten] auf die Blut- und die Begierdetaufe eingehen.
Fußnoten:
[1] Tixeront, Handbook of Patrology, St. Louis, MO: B. Herder Book Co., 1951
[2] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, Collegeville, MN, The Liturgical Press, 1970, 1. Band: 34
[3] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band: 92
[4] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band: 126
[5] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band: 135a
[6] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band: 219, 220
[7] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band: 181
[8] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band: 306
[9] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band: 302
[10] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band: 92
[11] Apostolische Väter, Übersetzung von Kirsopp Lake, Cambridge MA: Harvard University Press, 1. Band, Seite 139
[12] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band: 712
[13] Patrologiae Cursus Completus: Serie Graecae, 46:417b, P. J.P. Migne, Paris: 1866; zitiert in Michael Malone, The Only-Begotten, Monrovia, CA: Catholic Treasures, 1999, Seite 175
[14] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band: 407
[15] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band: 501
[16] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band: 681
[17] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band: 683
[18] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band: 810a
[19] Die Sonntagspredigten der Großen Kirchenväter, 3. Band, Seite 10
[20] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band: 899
[21] Die Sonntagspredigten der Großen Kirchenväter, 2. Band, Seite 51
[22] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band: 910r
[23] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 2. Band: 1323
[24] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 2. Band: 1324
[25] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 2. Band: 1330
[26] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 2. Band: 1206; Die nizänischen und postnizänischen Kirchenväter, New York: Charles Scribner's Sons, 1905, 8. Band, Seite 197
[27] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 3. Band: 1536
[28] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 3. Band: 2016
[29] Die Sonntagspredigten der Großen Kirchenväter, 1. Band, Seite 89
[30] Die Sonntagspredigten der Großen Kirchenväter, 2. Band, Seite 412
[31] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 3. Band, Seiten 14-15, 31. Fußnote
[32] Denzinger 861; Dekrete der Ökumenischen Konzile, 2. Band, Seite 685
[33] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 1. Band, Seite 413
[34] Jurgens, Der Glaube der frühen Kirchenväter, 2. Band: 940
[35] Denzinger 1526
[36] Katholische Enzyklopädie, 9. Band, „Limbo”, 1910, Seite 257
[37] Die Päpstlichen Enzykliken, 1. Band (1740-1878), Seite 29
[38] Denzinger 1320
[39] Die Päpstlichen Enzykliken, 4. Band (1939-1958), Seiten 178-179